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reifenspuren

Hotel Château FrontenacAlaska

29. Juli - 18. August 2013

Seit wir diese Strecke nach Alaska gefahren sind, wissen wir, dass der „Top of the World“ Highway seinen Namen zurecht trägt: Die Strasse balanciert auf einem Bergrücken durch das Gebirge und die Aussicht war atemberaubend schön. Und als Krönung bekamen wir an der Grenze ein Jahr USA-Aufenthalt. Super! Fast ein bisschen übermütig fuhren wir weiter Richtung Chicken und Tok. Hier mussten wir entscheiden, wie wir weiterfahren wollten, denn in den Denali NP konnten wir erst am 3. August. Für Fairbanks war’s eher zu lang und so entschieden wir uns für Valdez. Unter blauem Himmel mit ein paar vereinzelten Blumenkohlwolken, leider auch ein paar vor den drei Grossen, wegen denen man diese Strecke teilweise fährt: Dem Mount Sanford 4’949m, dem Mount Drum 3’661m und dem Mount Wrangell 4’371m fuhren wir wiederum eine traumhafte Strecke durch eine Gebirgslandschaft mit Gletschern teilweise bis fast an den Strassenrand. Nach der Passhöhe kurz vor Valdez legten wir am Blueberry Lake Campground einen Halt ein und waren begeistert. Ein kleiner See, ein paar Plätze, ein sagenhaftes Panorama mit schnee- und eisbedeckten Gipfeln unter blauem Himmel – was will man mehr?

In Valdez lockte einzig der Valdez-Glacier mit ein paar Sonnenstrahlen, das ganze restliche Gebiet war wolkenverhangen und grau. Im Städtchen machten wir einen Spaziergang zum Hafen und waren nicht gerade überwältigt. Irgendwie hatten wir uns beide etwas anderes vorgestellt. Ich eher Flüsse voller Lachse, Urs eher Berge und Gletscherlandschaften. Von beidem sahen wir nicht viel und so fuhren wir Richtung Allison Point (Pipeline Terminal) im Port Valdez. Die ganze Bucht war voll mit Lachsen und dem Ufer entlang wurde gefischt. Wir sahen uns die Lachszucht an und staunten, mit welcher Energie die Fische sich ihren Weg zum Laichen suchen und erkämpfen. Auf dem Rückweg liess eine Autoschlange erkennen, dass es wohl etwas zu sehen gab auf der Brücke über ein kleines Flüsschen. Richtig, eine Grizzly Mutter lehrte ihr Junges fischen. Sehr schwierig war es nicht, denn auch hier kämpften sich eine Menge Silberlachse zu ihren Laichgründen hoch, aber fangen mussten sie sie trotzdem. Ein schönes Erlebnis, wir hätten nicht gedacht, dass eine solche Szene so einfach zu sehen wäre. Aber diese Laichperiode ist wohl wirklich für alle, Menschen und Tiere, eine ganz aussergewöhnliche Zeit. Sie stimmt auch ein bisschen traurig, denn mit der Eiablage und der Besamung ist der Lebenszweck dieser Wesen erfüllt. Sie sterben und düngen mit ihrem verwesenden Körper die Gewässer, damit der Nachwuchs aufwachsen und den Kreislauf fortführen kann.

Nach einem sehr wolkenverhangenen eher regnerischen Tag in Valdez fuhren wir wieder nordwärts und staunten nicht schlecht, als uns bereits nach der Passhöhe strahlender Sonnenschein erwartete. Kurz nach Beginn der Schotterstrasse auf dem Denali Highway übernachteten wir an den Tangle-Lakes auf einem wunderschönen Platz. Wir nahmen’s gemütlich und genossen die Aussicht auf Tundra, schnee- und eisbedeckte Berge des Alaska Range, sahen ab und zu ein flüchtiges Caribou oder ein Stacheltier und immer wieder leuchteten die rosaroten Weidenröschen am Wegrand oder in früheren Brandgebieten. Auf dem Maclaren Summit, dem zweithöchsten Pass Alaskas, machten wir – mit ein wenig Herzklopfen und viel lautem Singen – eine Wanderung alles dem Bergrücken entlang. Durch blau leuchtende Heidelbeerstauden und anderes Gestrüpp führte das Weglein und wir liessen unsere Blicke auf den Alaska Range, durchs weite Tal, auf Seen und Flüsse schweifen und staunten einmal mehr über die Schönheit dieser Gegend, die uns zum Eingang des Denali Nationalparks führte. Wir holten uns unsere Bewilligung zum Hineinfahren, drei Nächte auf dem Teklanika-Campground hatten wir reserviert, und das Busticket nach Wonder Lake, etwa 85 Meilen (136 km) im Innern des Parkes. Der Jahrespass für USA-Nationalparks war im Visitor Center zu erhalten und (unverschämt teures) Holz im Riley Creek Campground. Mit allem Notwendigen ausgestattet, machten wir uns alsdann bei relativ gutem Wetter auf den Weg zum etwa 45km entfernten Zeltplatz an sehr schöner Lage, offen und hell, mit Feuerstelle und Tisch.

Am Morgen früh, stiegen wir in den Bus und konnten einfach schauen – luxuriös, wie wir fanden. Die Strasse schlängelte sich durch eine wunderschöne Tundra zunächst über den Sable Pass, der für Wanderer gesperrt ist, da hier viele Tiere ihren Lebensraum haben und dieser nicht gestört werden soll, dann auf der engen, teilweise sehr steil abfallenden Strasse über den spektakulären Polychrome Pass mit Aussicht auf farbig melierte Vulkanberge. Schon bis hierher sahen wir Caribous und Bären, den einen mit einem Jungen, den anderen mit zweien. Sie waren am Beeren fressen, denn sie müssen die Zeit noch nutzen um genügend Winterspeck anzusetzen und die Beeren haben jetzt einen hohen Zuckergehalt. In der Ferne waren Elche zu erkennen und landschaftlich war die Fahrt unglaublich abwechslungsreich und sagenhaft schön. Wir fuhren bis zum Wonder Lake, über dem sich der Nebel gerade erst zu lichten begann. Weit entfernt sahen wir zwei Elche im Wasser stehen und die ganze Szenerie mutete ein wenig mystisch an. Der Denali oder Mount McKinley, der vom Park aus zu sehen ist, gab sich immer ein wenig verhüllt. Wolkenschleier bedeckten Teile von ihm und so war er für uns nie in seiner ganzen Pracht sichtbar. Aber das nahmen wir nicht so tragisch – viel spannender war der Grizzly Bär gleich neben der Strasse auf der Rückfahrt vor dem Eielson Visitor Center. Zuerst sahen wir nur die vielen Menschen auf der Aussichtsterrasse, dann hielt unser Bus und wir standen quasi neben dem Bären. Der Wanderweg, der vom Visitor Center in die Höhe führte, war sofort geschlossen worden und die Wanderer, die noch oben waren, wurden von einem Ranger begleitet. Wir hatten den Eindruck, dass das ganze Parkmanagement äusserst professionell geführt wurde.

In Talkeetna, wo viele der Denali/McKinley Bergtouren mit dem Flugzeug bis ins Basislager starten, bekamen wir wieder einmal eine richtig ausgiebige, schöne heisse Seifenwäsche. Es war ein gutes Gefühl, von oben bis unten sauber und duftend. Da die Dusche und die Waschmaschinen das Beste waren am Zeltplatz, gingen wir zur Feier des Tages wieder einmal auswärts essen. Talkeetna, das am gleichnamigen Fluss und ebenso am Sustina River liegt, lebt wahrscheinlich zum grössten Teil vom Denali Tourismus. Auch die Airseeing-Touren mit den kleinen Flugzeugen starten hier, gegen Aufpreis sogar mit Gletscherlandung. Auf der Weiterreise sahen wir uns in der Nähe von Wasilla das Iditarod-Hundeschlitten Museum an, wo die Geschichte des Rennens in einem beeindruckenden Film dokumentiert wurde. Auf dem Weg in den Süden machten wir in Anchorage nur einen kurzen Einkauf-Halt und genossen die Fahrt entlang des Turnagain-Armes, der bekannt ist für seinen grossen Tidenhub. An den Flussmündungen wurde in Reihen nach den aufsteigenden Sockeye- und Silberlachsen gefischt und nur ein Stück weiter flussaufwärts, wo keine menschlichen Fischer mehr standen, entdeckten wir einen tierischen: Ein Grizzly versuchte sein Glück ebenfalls und war erfolgreich, so weit wir das erkennen konnten. Am späten Nachmittag kamen wir in Seward an und fuhren direkt ins Städtchen. Camper standen auf einem ungeteerten Parkplatz, einer neben dem anderen, für uns nicht gerade verlockend nach all den relativ einsamen, grosszügigen Plätzen, die wir schon fast gewohnt waren. Wir parkierten vorerst mal und erkundigten uns im Büro von Kenai Fjords Tours nach den Schiffsausflügen. Sie waren teuer, die Bilder sahen aber äusserst verlockend aus und die Texte dazu tönten ebenfalls spannend. Für den nächsten Tag war schlechtes Wetter angesagt und die Angestellte wollte uns den Ausflug nicht empfehlen und meinte, übermorgen wäre es eher besser, nicht wegen des Regens, sondern wegen der rauhen See. So liessen wir das noch offen. An diesem Abend konnten wir gerade noch kochen, bevor der Regen einsetzte und nicht mehr aufhörte. Den nächsten Tag verbrachten wir in der Library, im Sea Life Center und am Hafen, eine Wetterbesserung war nicht in Sicht. Irgend einmal am frühen Morgen hörte der Regen auf, die Wolken hingen aber immer noch tief. Der Exit Gletscher, den wir auf der Hinfahrt wegen des schlechten Wetters ausgelassen hatten, zeigte sich nun als einziger Berg in schönstem Sonnenlicht. Während der kurzen Wanderung zur Gletscherzunge wurde Wetter immer schöner und so langsam begannen wir uns wieder zu überlegen, ob wir nicht doch noch einmal bleiben und für den nächsten Tag den Schiffsausflug buchen sollten... Es wurde nicht besser. Bei ziemlich starkem Regen erreichten wir am Sonntag Anchorage und wählten einen Campground mit Dusche in der Stadt – unter unserer Hecktüre kochten wir bei weiterhin strömendem Regen Znacht und waren froh, dass wir nicht in Seward ausgeharrt hatten, denn auch der Wetterbericht liess keine Sommerstimmung aufkommen. Dafür investierten wir den Montag für unser Truckli. Ohne quietschende Keilriemen und mit einem guten Gefühl setzten wir unsere Reise fort. Am Morgen war relativ schönes Wetter und wir merkten, dass wir mit dem Süden immer noch nicht so ganz abgeschlossen hatten. Also nahmen noch einmal einen Anlauf. Bei Portage zweigten wir zum gleichnamigen Gletscher ab und hatten beim See recht gute Sicht auf die Berg- und Eiswelt und im Williwaw River konnten wir einmal mehr die laichenden Lachse beobachten. Aber am nächsten Morgen war die ganze Landschaft wieder hinter Wolken, die bis fast zum Campground hingen, verborgen und es war so kalt, dass wir im Truckli frühstückten. Jetzt war endgültig fertig mit Süden. Auf dem Glenn Highway fuhren wir in den Gemüsegarten von Alaska, nach Palmer. Offenbar gibt es hier das grösste Gemüse der Welt – das Museum verteilt eine entsprechende Rekordliste. Wie auch immer, zu kaufen gibt es nach wie vor nicht wirklich viel „Anmächeliges“. Auf dem Hatcher Pass besuchten wir die zerfallende Goldmine, welche nun als eine Art Freilicht Museum erhalten wird. Wir staunten immer wieder darüber, was die Menschen auf sich nahmen, um dem Traum vom grossen Gold nachzujagen. Das Leben hier wurde im Museum gut dokumentiert und wenn es schon im Sommer so ungemütlich kühl und feucht war, wie musste es da im Herbst, Winter und Frühling sein... Ab Paxson war die Gegend neu für uns, mit super Aussicht wiederum auf den Alaska Range mit seinen Gletschern, die manchmal zum Greifen nah schienen. Und auch die weitere Strecke war von der Goldsucherei beeinflusst: Rika’s Roadhouse, eine Station auf dem Weg zum Goldglück, die 1910 gebaut und ab 1917 bis in die 40er Jahre von Rika Wallen, einer schwedischen Immigrantin, betrieben wurde, gibt ein gutes Zeugnis ab. Und manchmal fragten wir uns, wie die Gegend hier aussehen würde, wenn das Gold nicht gewesen wäre...

Am Endpunkt des Alaska Highway bei der historischen Meile 1422 starteten wir unsere Rückfahrt zügig auf Kanada zu und wieder einmal waren wir sehr gespannt auf den Grenzübertritt in Beaver Creek, denn auch von diesem hatten wir noch nicht viel Gutes gelesen oder gehört (kompliziert, alles Holz und alle frischen Lebensmittel abgeben), und auch hier waren wir angenehm überrascht: Hinfahren, anhalten, Pass zeigen, sagen wo man hin will und damit war’s erledigt.

 

Hotel Château FrontenacDempster Highway

21. Juli - 29. Juli

Am Sonntag ging’s dann endgültig Richtung Inuvik. Wir waren sehr gespannt und auch ein wenig aufgeregt. Gemäss Wetterbericht hätte es schön sein sollen, aber als wir Dawson City verliessen, begann es schon leicht zu tröpfeln und der Himmel war eine einzige graue Masse. Wir fuhren zunächst bis zum Tombstone Park (Kilometer 79) und machten uns im Visitor Center noch ein wenig kundig was die Strassenverhältnisse anbelangte. Es war offenbar nicht schlecht, mit erdigen Abschnitten musste man aber rechnen. Obwohl wir uns nicht wirklich vorstellen konnten, was das bedeutet, fuhren wir beruhigt weiter. Wir fanden die erste Etappe, die uns bis Engineering Creek führte, relativ einfach zum Fahren und wir freuten uns, als gegen Abend doch noch die ersten Sonnenstrahlen unsere steinige, waldige Umgebung beleuchtete, nachdem wir auf einer wunderschönen Hochebene und über den Windy Pass nur Nebel und Wolken gehabt hatten. Im Shelter des Zeltplatzes hatte sich ein österreichischer Velofahrer eingerichtet, der da einen Tag Pause machte, da es seit zwei Tagen nur geregnet hatte, seine Sachen getrocknet werden mussten und die Strasse mit dem Velo kaum zu befahren gewesen war. Er war ganz allein unterwegs und ich fand das schon noch mutig, Urs eher ein bisschen gestört, so ganz allein unterwegs. Wir sind auf jeden Fall froh, haben wir unser Truckli und auch bei Regenwetter Schärme. Am nächsten Morgen lag dicker Nebel über dem Fluss und es war recht kalt. Schon bald konnten wir aber den blauen Himmel darüber erkennen und mit jeder Minute, die verging, lichteten sich die Schwaden und gaben den Blick auf die wunderschöne Fels- und Berglandschaft frei. Die Strasse folgte noch einige Kilometer dem Flusslauf im Tal und so holten wir „unseren“ Velofahrer erst nach etwa 30km ein. Er freute sich, dass er so gut vorwärts kam (später sahen wir dann, dass das schon nötig war, denn es warteten noch einige Herausforderungen auf ihn). Wir hatten einen Supertag: blauer Himmel, Sonne, Fernsicht und eine relativ gute Strasse. In Eagle Plains machten wir einen kurzen Halt und fuhren dann durch die unglaublich schöne Landschaft bis nach Fort Mac Pherson.

So eindrücklich der Glacier Parkway in Jasper/Banff war, der Dempster war für uns noch eindrücklicher. Wir waren praktisch allein in einer schier unendlichen Weite, die auch durch die Berge nicht verloren geht. In Jasper/Banff kamen uns ab und zu noch Vergleiche mit der Schweiz in den Sinn, aber eine Landschaft wie diese hatten wir noch nie gesehen. Bestenfalls ähnelte sie der Mongolei. Die letzten rund 200km bis nach Inuvik waren weniger spektakulär, da sie wieder durch stärker bewaldetes Gebiet führten und nur ab und zu die Sicht auf das Mackenzie-Delta freigaben. Ohne Zwischenfälle erreichten wir am dritten Tag Inuvik bei schönem und warmen Wetter, so dass wir noch genügend Zeit hatten für eine Stadtbesichtigung. Die Iglu-Kirche, das Gemeinde-Treibhaus für frisches Gemüse, den „Mad Trapper“ Pub – viel mehr zu sehen gab es eigentlich nicht.

Der nächste Morgen war bitterkalt, es hatte schon während der Nacht heftig geregnet, die warmen Hosen und der Faserpelz waren schon wieder gefragt... Der Wetterbericht prognostizierte für die nächsten Tage keine Wetterbesserung und so machten wir uns wieder auf die Rückfahrt, obwohl wir eigentlich noch einen Tag in Inuvik bleiben und vielleicht einen Ausflug machen wollten, aber so machte es keinen Spass. Die Fahrt war nun erheblich anspruchsvoller, denn der Regen hatte die Strasse aufgeweicht und wir fuhren lange Strecken in zehn- bis zwanzig Zentimeter tiefer Erde, sprich Pflutter. Es fühlte sich an wie im Schnee, sah aber wesentlich unattraktiver aus und kleisterte so langsam aber sicher das ganze Auto zu. Das hintere Fenster war bald einmal komplett dicht, die Nummernschilder nicht mehr zu sehen, unser Truckli mit einer zentimeterdicken Dreckschicht bedeckt... Im Verlauf des Tages hörte der Regen auf und so ganz zögerlich wagten sich die ersten Sonnenstrahlen hervor. Wir waren froh, dass wir auf der Hinfahrt so schönes Wetter hatten auf diesem Streckenabschnitt. Kurz vor der Passhöhe (Wright Pass) sahen wir nicht weit von der Strasse entfernt zwei Grizzlybären die sich an irgend etwas gütlich taten – wir konnten nicht erkennen, was es war. Und dann dämmerte es uns langsam, warum am vorderen Aussichtspunkt, von dem aus ich ein Foto machen wollte, ein Mann mit einem Gewehr hinter mir hermarschiert war. Dies bestätigte am Abend auf dem Rock River Campground ein Velofahrer, diesmal ein Kanadier, ebenfalls mutterseelenallein unterwegs, den die Ranger diese Strecke nicht ohne Gewehr bzw. Bärenspray (er hatte beides nicht) fahren liessen. Er konnte für zirka zehn Meilen mitfahren, bis der Highway wieder sicher war. Die nächste Etappe führte uns zurück in den Tombstone Nationalpark. Das Wetter meinte es wieder gut mit uns, es klarte bereits am Vormittag auf und wir genossen noch einmal die Aus- und Weitsicht unserer Fahrt. Als wir den „Two Moose Lake“ passierten, stand da wirklich eine Elchdame bis zum Bauch im Wasser und frass seelenruhig irgend ein Unterwassergras, das offenbar in diesem See wächst. Da das Wetter stabil zu bleiben schien, erkundigten wir uns am nächsten Morgen im Informationszentrum nach den Wandermöglichkeiten und blieben für eine weitere Nacht. Es waren nicht alle Trails offen (wegen Bärensichtungen) aber die Vorschläge für die anderen Trails waren vielversprechend und so machten wir uns auf zu einem Aussichtspunkt, von dem aus man vom einen Tal ins nächste schauen konnte. Und da auch andere Touristen diese Idee gut fanden, waren wir nicht ganz allein auf dem Weg. Wir fragten bei dieser Gelegenheit noch einmal, ob wir besser einen Bärenspray dabei haben sollten und auch in diesem Infozentrum war die Antwort die Gleiche: Es beruhigt wahrscheinlich, aber der Bär müsste so nahe kommen, damit man mit diesem Pfefferspray etwas ausrichten könne, dass man sich besser mit Geräuschen (Singen z.B., da muss man sich nicht genieren, es tun’s Viele) bemerkbar macht und so eine überraschende Begegnung möglichst vermeidet. Die Wanderung lohnte sich: Aussicht, Weitsicht und wieder einmal Bewegung!

Zurück in Dawson City war Wasser unser Hauptbedürfnis: Auto waschen, Kleider waschen, uns selber waschen. Wir staunten, wie weiss das Truckli eigentlich wäre! Und auch wir fühlten uns nach dem Duschen in frischen Kleidern wieder fit und munter. So war wieder einmal auswärts essen angesagt und wir genossen einen Abend in der „städtischen Zivilisation“, zuerst bei Klondike-Kate zum Essen mit den delikaten Schoggi-Cupcakes, die diesmal noch Platz hatten im Bauch! Und anschliessend im Diamond Tooth Gertie’s Gambling Hall. Hinter der Bar arbeitete die junge Frau, von der wir auf dem Keno Hill den Pancake geschenkt bekommen hatten – ein lustiges Wiedersehen.

Nach einem Ruhetag mit wenig Sightseeing in der Gegend – Bonanza Creek wo der Goldrausch in dieser Gegend seinen Anfang nahm, Goldwaschschwimmbagger (Dredge) Nr. 4, d.h. der Grösste, den es gegeben hatte hier, gut beschriftete Spazierwege, denen entlang erklärt wird, wie die ganze Goldwascherei funktioniert hat – und Begegnungen und Gespräche auf dem Zeltplatz, zum Beispiel mit zwei deutschen Brüdern, die mit einem Landrover und einem Dachzelt unterwegs sind zur Fussball WM in Rio.

 

Hotel Château FrontenacYukon

14. Juli - 21. Juli

Wir liessen die Rocky Mountains endgültig hinter uns und erreichten
am 14. Juli den Yukon. In Watson Lake bereiteten wir uns auf unsere erste grössere Gravel-Road-Fahrt auf dem Campbell Highway nach Carmacks vor: Einkaufen was noch fehlte (ausser Wein, denn Alkohol gibt’s im Yukon weder am Sonntag noch am Montag zu kaufen), Tanken, alles kontrollieren und dann: Losfahren! Den geteerten Teil der Strasse liessen wir bald hinter uns und kamen auf
die Gravel Road, die wir uns zum Fahren eher schwieriger vorgestellt hatten als sie dann wirklich war. Es gab einzelne Stellen, die sehr holperig waren, weil es wellblechartige Rinnen hatte und das Auto so fast nicht mehr genügend Halt fand. Aber solche Abschnitte waren kurz und relativ selten. Landschaftlich eröffnete sich uns ein neues Panorama mit den Pelly Mountains und dem Frances River, dem die Strasse bis zum Frances Lake mehr oder weniger folgt. Wir hatten praktisch keinen Verkehr, zwei Lastwagen und einmal ein Personenwagen und waren ein bisschen erstaunt, denn wir hätten vor allem mehr Lastwagen, aber auch ab und zu einen Camper oder so erwartet. Den Frances Lake erreichten wir bereits am frühen Nachmittag und blieben dort auf einem wunder-schönen Platz direkt am See und ganz allein. Das Waldgebiet in dieser Gegend war noch eher jung, denn im Jahr 2004 wütete hier ein grosser Waldbrand und zerstörte eine grosse Fläche. Und so gingen wir davon aus, dass auch die Bärenbevölkerung hier noch nicht so dicht sei wie anderswo.

Am nächsten Tag ging es fahrmässig etwa im gleichen Stil weiter, wir waren mehr oder weniger die Einzigen auf der Strasse. Aber nun stellten wir fest, dass es wahrscheinlich doch mehr Bären gab, als wir angenommen hatten, denn ab und zu überquerte einer die Strasse, verschwand aber immer sehr schnell im Unterholz. Sie mögen Menschen wirklich nicht besonders und das war für uns immer wieder beruhigend. Wir kamen zur Abzweigung nach Ross River und fuhren die zehn Kilometer in einen kleinen (eher hässlichen, aber das wussten wir ja noch nicht) Ort in der Hoffnung, dort eine Flasche Wein kaufen zu können. Aber das war nicht möglich und der Abstecher hatte sich in keiner Weise gelohnt. Auch Faro, die nächste Ortschaft lag nicht direkt am Weg aber hier mussten wir den wiederum ca. 10 km langen Abstecher machen, denn die Strasse war unmissverständlich gesperrt. In Faro erfuhren wir dann im Touristcenter, dass der Highway schon seit Sonntag geschlossen sei wegen eines grossen Waldbrandes und es nur zu bestimmten Zeiten Konvois, von einem Pilot-Car angeführt, durch das Brandgebiet gäbe, der nächste voraussichtlich und je nach Brandentwicklung am nächsten Tag um 08.30 ab einer Stelle, die noch etwas mehr als 100 km entfernt war. Wir starteten also bereits um halb sieben! Am Sammelpunkt angekommen mussten wir dann doch noch eine ganze Weile warten und konnten doch noch in Ruhe frühstücken. Wir bekamen Anweisungen nicht anzuhalten, in der Kolonne zu fahren, nicht zu überholen und den Anschluss zu behalten. So fuhren wir im Konvoi fast 70 Kilometer durch teilweise immer noch schwelende Wälder, durch Rauchschwaden und eine Landschaft, in der die Bäume wie schwarze Krallen in den Himmel gestreckt waren. Es tut einem schon leid, aber offenbar ist auch das von der Natur vorgesehen, denn durch die Brände erneuert und verjüngt sich der Wald und bald schon werden hier wieder die Weidenröschen (Fireweed) blühen. Wir waren schon relativ früh in Carmacks und fuhren auf dem Klondike Loop weiter Richtung Dawson City. An der Abzweigung nach Keno City, der Silberminenstadt, die in den zwanziger Jahren ihren Höhepunkt erlebte und seit den Neunzigerjahren endgültig geschlossen ist, konnten wir diesem Abstecher nicht widerstehen – ein guter Entscheid! In Mayo, das seit der Schliessung der Silberminen ebenfalls keine richtige Funktion mehr hat, übernachteten wir und fuhren am nächsten Tag auf einer recht guten Gravel Road nach Keno. Unterwegs trafen wir auf die jüngste Geisterstadt, auf Elsa, wo offenbar noch Silber abgebaut wird, aber kein Zutritt erlaubt war. Von der Strasse aus sah man die Häuser, aber alles machte einen verlassenen und verwahrlosten Eindruck. In Keno angekommen, waren wir überrascht. Etwa die Hälfte der zwanzig Einwohner (wir haben nur Männer gesehen) haben wir angetroffen, entweder im ausgezeichneten und sehr empfehlenswerten Museum, das den Aufstieg und Untergang des Ortes mit vielen Fotos, Beschreibungen, Gerätschaften und Maschinen dokumentiert, oder aber in der Snack Bar, wo man sich offenbar zum Kaffee trifft. Wir wechselten ein paar Worte mit dem Museumsangestellten und erkundigten uns nach dem Zustand der Strasse auf den Keno Hill, einem Aussichtspunkt etwa
10 km weiter den Berg hinauf. Die Strasse war schwierig zu fahren, streckenweise glich sie eher einem Bachbett, aber die Aussicht war phänomenal und schliesslich haben wir ja unser Auto für solche Abenteuer! Und wir waren nicht allein auf dem Gipfel: Zwei junge Frauen, die im Sommer in Dawson City arbeiten, waren gerade am Pancake backen und luden uns zum Probieren ein. Sie hatten, wie alle Kanadier, ein unglaubliches Sammelsurium in ihrem Auto, diese hier zum Beispiel auch zwei Holztütschi und ein Brett für ein Bänkli, auf dem sie kochen konnten...

Erst gegen Abend erreichten wir Dawson City, die Goldgräberstadt am Zusammenfluss von Klondike und Yukon River. Schon einige Kilometer vor der Stadt fuhren wir durch richtige Kieswälle, die auf der Suche nach Gold wahrscheinlich nicht nur einmal durchgewaschen worden waren. Wenn man die Fotos sieht, wie die Menschen bei Schnee und Eis Richtung Gold strebten, ist es unfassbar, was hier entstanden ist. All die Geräte und Maschinen, ganze Haushaltungen, die geschleppt wurden, die Hoffnung, die die Menschen angetrieben hat muss unermesslich gewesen sein oder aber was sie zu verlieren hatten, sehr wenig. Auf jeden Fall ist Dawson City auch heute noch ein gutes Zeugnis für eine Zeit, die – obwohl längst vergangen – sich immer noch ein Stücklein von ihren Goldglimmer und Glamour bewahrt hat. Ein Raddampfer, der mit der Zeit das Leben hier doch viel einfacher machte, wird heute noch für Touristenfahrten genutzt. Das Grand Theater ist noch offen, ein dreistöckiges Theater (ein Holzbau) mit Logen in der zweiten und dritten Etage. In einer davon lauschten wir während des Musikfestwochenendes den Eröffnungsdarbietungen. Wir liessen uns im Yukon Government Campground auf der anderen Seite des Yukon (der Highway wird hier als Fähre weitergeführt) nieder, ein paar Minuten vom Städtchen entfernt im Grünen. Wir stellten uns das Musikfest etwas anders vor, als es dann letztlich war. Die Eröffnung am Freitag im Grand Theater war für uns noch spannend, die Abend-Sessions jedoch eher etwas für Jüngere. Es war uns auch nicht ganz klar, ob das Konzert im Zelt oder der Biergarten mehr Anziehungskraft ausübten, auf jeden Fall wurde da recht gebechert.

Wir nahmen das Auto für den grösseren Einkauf und das Duschen auf dem Campground in der Stadt (bei uns hatte es keine Duschen, nur Plumpsklo und Wasser, das abgekocht werden muss, bevor man es trinken kann), Tanken und Luftfilter ausblasen. Und dann machten wir gerade noch ein wenig Sightseeing in der näheren Umgebung und auf den Midnight Dome, von dem aus man eine sehr schöne Aussicht auf Dawson City, die Goldgräber-Claims und den Yukon hatte. Zurück auf dem Zeltplatz kamen wir mit einer Schweizer Familie ins Gespräch und wurden von ihnen zum Kaffee in ein für unsere Verhältnisse riesiges Wohnmobil eingeladen. Sie kamen von Alaska her über den Top of the World Highway und wollten am Sonntag wieder zurück. Es war so gemütlich, dass wir beschlossen, gemeinsam noch einmal in die Stadt zu gehen und bei Klondike Kate zu Abend zu essen. Das schmeckte super und die Portionen waren so riesig, dass ich das Schoggi-Küchlein, das uns Ruedi Büchi per Mail empfohlen hatte (und den wir um einen Tag verpasst hatten), nicht mehr bestellen konnte, sonst wäre ich geplatzt. Aber Daniel und Dominic haben eins gegessen – es sah wirklich lecker aus!

 


 

 

Routinen und Vorurteile

Dann kam der Tag, an dem wir das erste Mal in die USA einreisen „mussten“. Ich war irgendwie gar nicht so richtig motiviert, denn ich stellte mir den Grenzübertritt schwierig vor, hatte das Gefühl, den Way-of-Life in Kanada mittlerweile ein bisschen zu kennen, will heissen: Butter kauft man solche, Brot nimmt man dieses, beim Müesli sind die Quäker-Sorten am Besten, Tankstellen funktionieren so, die Kanadier sind nett und zuvorkommend und überhaupt.

PässeWir kamen an die Grenze und die Frau am Aussenschalter war wie erwartet relativ barsch und sagte uns kurz angebunden, welche Papiere sie braucht. Als diese für gut befunden worden waren, mussten wir parkieren und an den Innenschalter, um die Einreise mit Fingerabdrücken und allem Pipapo richtig abzuwickeln. Der Beamte fragte, für wie lange wir in den USA bleiben wollten. Ich begann zu erklären, dass wir zunächst für Alaska etwa zwei bis drei Wochen... da schnitt er mir das Wort ab und sagte, ihn interessiere nicht Alaska, sondern wie lange wir in den USA insgesamt bleiben wollten. „So lange wie irgend möglich, denn das Land interessiere uns“, antwortete ich. Er schaute ständig in den Computer, tippte was rein, fragte nichts mehr und wir warteten gespannt auf den grossen Moment: Der Zöllner schaute mich an und erklärte lapidar: „Sie haben
1 Jahr Aufenthalt in den USA, das ist das Maximum, verlängern können sie diesen Aufenthalt nicht mehr. Wenn Sie mehr brauchen, müssen Sie aus- und wieder einreisen.“ Fertig. „Ein Jahr?? Wirklich??“ „One Year. You did the extratour to get a visa.“ Wir führten fast einen Freudentanz auf, denn nun haben wir genügend Zeit, um allenfalls noch eine Runde zu drehen in den USA-Parks, und wenn wir noch eine Ausreise einplanen, wäre die Einreise in Mexiko im Oktober 2014 ein Thema...

 

Erster August

FondueEndlich kam das Fondue von Esti und Peti auf den Tisch. Es funktionierte ganz gut mit normalen Gabeln, das Brot war ein bisschen schwierig (dünn geschnitten und zu weich), so dass wir ab und zu mit dem Löffel nachhelfen mussten – es schmeckte soooo fein!

 

Das gescheite rote Buch...

In Anchorage suchten wir die Garage, die im Milepost inseriert hatte und liessen Oel wechseln, Chassis schmieren, Keilriemen spannen, Räder auswuchten – einfach alles, was so nötig war nach unseren abenteuerlichen Touren. Die Mechaniker hatten offenbar noch nie ein solches Auto gewartet und brauchten ein wenig Nachhilfe aus meinem roten Buch, in dem ich bei Tom das das Wichtigste notiert hatte. Als sie merkten, dass ich vieles da aufgeschrieben hatte, fragten sie bei allem, ob dazu auch etwas stehe im roten Buch... Dann waren sie aber sichtlich stolz, alles sauber hingekriegt zu haben.

 

Gute Reklame allein reicht nicht...

Wir waren so langsam überfällig was Duschen und Waschen anbelangte und so machten wir bereits am frühen Nachmittag Halt in Tok und suchten den viel gerühmten Sourdough Campground, der mit allem ausgestattet, aber nach unserem Empfinden recht teuer war. Aber wir freuten uns auf die Dusche und darauf, endlich wieder alles waschen zu können. Wir parkierten auf dem angewiesenen Platz (ausser unserem waren noch zwei Plätze von etwa achtzig besetzt) duschten ausgiebig und begannen zu waschen. Urs spannte uns eine schöne Wäscheleine und wir hängten unsere kostbaren Mammut-Kleider auf. Kaum flatterte alles schön im Wind, kam der Besitzer und erklärte Urs, dass wir die Wäsche da nicht aufgehängt lassen dürfen und dass wir falsch parkiert hätten, denn wenn ein Gast mit einem grossen Camper neben uns stehen sollte, hätte der nicht Platz (es waren immer noch nur drei Plätze besetzt). Urs reagierte nicht sofort und drei Minuten später war er schon wieder da und reklamierte. Schlussendlich packten wir zusammen und ich wollte die schon bezahlte Übernachtung minus Duschen zurück. Das Duschen kostete 8$ pro Person... Naja, keine gute Reklame für einen so gerühmten Zeltplatz. Später hörten wir Ähnliches von anderen Reisenden.

 

Endlich!

Dempster15

Andere Reisende sehen Weisskopfseeadler ja an jeder Ecke und schreiben darüber auch jeweils ausführlich im Internet... An jedem Gewässer war Urs auf der Suche nach einem einzigen Weisskopfseeadler und bezichtigte die Beschreiberinnen und Beschreiber von solchen Sichtungen immer häufiger der Lüge. Es kann ja nicht sein, dass alle diese Vögel sehen und nur wir nicht! Bei der Fähre über den Mackezie River war der grosse Moment gekommen: Urs entdeckte ein solches Federvieh und kann ab sofort auch über die Beobachtung eines Weisskopfseeadlers berichten!

 

bärensicher...

Bärensicher

Nach diesem bärenreichen Tag war beim Übernachten besondere Vorsicht geboten (eigentlich ist es das immer in diesen Gebieten). Vor allem wenn man im Zelt übernachtet und kein Auto zum Verstauen der Lebensmittel vorhanden ist, müssen letztere bärensicher gelagert werden. Hier waren Stahlseile gespannt, damit alles was duftet in luftigen Höhen aufgehängt werden kann. Nach allem, was wir bisher gehört hatten, ist jedoch auch eine solche Vorrichtung nicht ganz unmöglich zu knacken für die sehr intelligenten und gelehrigen Bären.

 

Ein Abend wie zu Goldrush-Zeiten

DiamantToothGerti

Im Diamond Tooth Gertie’s Gambling Hall mit Roulette, Poker, Black Jack, einarmigen Banditen und 3x Show mit einer guten! Sängerin, die ein bisschen aussieht wie ich mir eine Puffmutter vorstelle und vier quietschenden Cancan-Tänzerinnen, die Beine schwingend ihre Röcke heben, die Hintern gekonnt schwenken und Goldrush-Stimmung aufkommen lassen. Das war absolut gut, passte und wirkte wie anno dazumal. Das Kasino wird von der Klondike Visitor Association, einer non-Profit-Organisation, betrieben und der Gewinn in die Gemeinde investiert. Ein wunderbarer Abschluss für unser Dempster-Abenteuer, das wir voller Überzeugung allen Kanadareisenden empfehlen können.
 

 

Holzen

GeorgesbeimHolzen

Auf dem Zeltplatz in Watson Lake trafen wir Georges und Gabi Häfeli aus dem Luzernischen. Sie kamen von Alaska her und schwärmten von ihrer Reise. Georges hatte eine Axt dabei und spaltete die riesigen Holzrugel, als ob’s nichts wäre. So schöne Scheiter wollten wir auch... Georges lieh uns seine Axt. Aber damit war uns halt noch nicht gedient. Mit vereinten Kräften versuchten wir ziemlich erfolglos, die Tütschi zu spalten. Ich holte Georges und er zeigte uns, wie man das richtig macht – und wir übten. So ganz einfach, wie es aussieht, ist es nicht!
 

Sauber!

Am Frances Lake wollten wir eigentlich unsere Solardusche ausprobieren. Wir füllten sie mit Seewasser und legten sie an die Sonne. Nur verschwand diese immer wieder einmal hinter Wolken und wir hatten zu wenig Geduld um zu warten, bis das Wasser aufgewärmt war – und waschen wollten wir uns unbedingt wieder einmal warm und mit Seife. Also machten wir ein rechtes Feuer und kochten darauf eine grosse Pfanne Wasser. Mit unserem blauen Abwaschbecken und den Waschlappen funktionierte das bestens, vor allem weil wir mutterseelenallein auf dem Zeltplatz waren und auf niemanden achten mussten. Sauber, trocken und warm angezogen (es ging ständig ein frischer Wind) sassen wir zufrieden am Feuer und staunten, dass wir einen so paradiesischen Ort ganz für uns allein hatten.

Stacheltier
So ganz allein waren wir doch nicht - auf einmal hatten wir Besuch...